Kinder- und Jugendzeitschriften

Cover - Bummi 9/1989

Bummi

Das so genannte "Bummi-Heft" erschien von 1957-1966 einmal, später zweimal monatlich und richtete sich an Kleinkinder. Er erschien im A5 Format und in Farbe. Neben Geschichten und Comics enthielt es Bastelanleitungen und Spiele. Vor der Wende hatte das Heft eine durchschnittliche Auflage von 753.000 Exemplaren.

Der Bummi erscheint bis heute beim Pabel-Moewig Verlag, Rastatt. Dieser hatte den Verlag Junge Welt 1990 gekauft. Bummi ist die einzige DDR Zeitschrift, die bis heute dort verlegt wird und sich auch inhaltlich wiedererkennen lässt - wenn auch in anderer Aufmachung.
Laut Pabel-Moewig Verlag werden heute noch etwa 120.000 Stück gedruckt. Die verkaufte Auflage beträgt etwa 80.000 Stück.

ABC-Zeitung

Zu den nach dem Kriegsende ins Leben gerufenen Kinderzeitschriften gehörte die ABC-Zeitung, ein sechzehnseitiges Blatt im A4-Format, das als Pendant zur "Schulpost" und später zur "Trommel" für Jungpioniere bzw. Schüler der Klassen 1-4 gedacht war und dies über die gesamte DDR-Zeit mit einigen Formatänderungen auch bleiben sollte. Letztere bestanden in vergrößertem Format und mehr Umfang ab Anfang der 70er Jahre sowie zweimonatliches Erscheinen ab Mitte der 80er Jahre.
Die gedruckte Auflage erreichte vor 1989 eine Anzahl von 936.600 Exemplaren. Herausgeber war der Zentralrat der FDJ.
Die ABC-Zeitung erschien beim Verlag Junge Welt und wurde gemeinsam mit anderen DDR-Presseerzeugnissen des Verlages Junge Welt 1990 vom Pabel-Moewig Verlag, Rastatt übernommen. Bis 1996 wurde die ABC Zeitung verlegt und mit Nr. 2/1996 eingestellt.

Cover - Trommel 18/1977

Trommel

Das Gegenstück zur "ABC-Zeitung" für ältere Schulkinder und Thälmannpioniere (Klassen 4-7) war die Zeitung Trommel. Auch sie wurde vom Zentralrat der FDJ herausgegeben und erschien von 1958 bis 1991 im Verlag Junge Welt. Sie verstand sich als direkter Nachfolger von "Unsere Zeitung" (erschien seit Mai 1948) und "Der junge Pionier" (von 1949-1958). Der Erscheinungsrhythmus war zunächst wöchentlich, ab 1978 gab es nur noch 48 Ausgaben pro Jahr.
Anders als die "ABC-Zeitung" ähnelte die Trommel schon eher einer Tageszeitung. Natürlich war auch die Trommel propagandistisch geprägt. Im 44. Jahrgang wurde die Zeitung mit Nr. 4/1991 eingestellt.

Piefke und Schniefke / Die fröhliche Minute

Cover - Mosaik Nr. 2, 50, 100, 150, 200, 1 /1976

Mosaik

Das Mosaik wurde 1955 zunächst mit den Digedags und Ritter Runkel, ab 1976 mit den Abrafaxen berühmt. Bis 1956 erschien es nur quartalsweise, ab Januar 1957 wurde es monatlich mit 24 Seiten (A5) in Farbe gedruckt.
Das Comicheft wurde vom Zentralrat der FDJ herausgegeben, erschien im Verlag Junge Welt und war äußerst beliebt. Am Zeitungskiosk war es nicht ohne weiteres zu bekommen, da die Auflagenzahl von 1.006.300 Exemplaren(1988) dem Bedarf bei weitem nicht gerecht wurde.
Auch nach der Wende konnte sich das Mosaik behaupten und erscheint seit 1991 im Steinchen für Steinchen Verlag (Berlin) mit einer Druckauflage von 102.000 Exemplaren und 50.000 Abonnenten.

Homepage Mosaik

Cover - Atze 11/1957, 10/1980

Atze

Das Comicmagazin Atze erschien erstmals 1955. Es wurde ebenfalls vom Zentralrat der FDJ herausgegeben und erreichte vor 1989 eine Auflage von ca. 562.400 Exemplaren. 1991 wurde die Atze eingestellt.

Fix und Fax - Folge 272 aus Atze 10/1980

Cover - Frösi  7/1985, 6/1989

FRÖSI

"Fröhlichsein und singen" kurz FRÖSI erschien erstmals 1953 und wurde vom Zentralrat der FDJ monatlich herausgegeben. Gedruckt wurden Artikel über das Pionierleben, Bastelideen und Soldaritätsaktionen wie das Sammeln von Wertstoffen (Maskottchen: Elefant Emmi) ebenso wie Comics und Geschichten mit den Trickfiguren Otto und Alwin, Käpt`n Lütt, Mutz und Strubbel. 1988 betrug die Auflage der FRÖSI 620.100 Exemplare.
Nach einer Umbenennung in "tandem" im Jahre 1990 wurde die Zeitschrift mit der Abwicklung des tragenden Verlages Junge Welt durch die Treuhand im März 1991 eingestellt.

In der Juli Ausgabe 2002 von "Neues Deutschland" versuchte man die Kinderzeitung als Beilage wiederzubeleben - das Interesse der Leser war allerdings so gering, dass die Beilage zum ersten und letzten Mal erschien.

Im Jahre 2005 wurde abermals ein Versuch unternommen, die FRÖSI wieder zu beleben. Sie erschien dann ab Mai 2005 als monatliches 32-seitiges A4-Magazin für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren. Leider ging das Konzept, eine neue Kinderzeitschrift zu machen, die den alten FRÖSI-Traditionen folgt, nicht auf, so dass die Auflage schon wieder nach der Oktoberausgabe 2005 eingestellt werden musste.

Cover - Neues Leben 10/1983

neues leben

Das Jugendmagazin neue leben erschien monatlich und in seiner bekannten Form (64 Seiten, A5 Format) erstmalig 1954 im Verlag Neues Leben. Tatsächlicher Herausgeber war allerdings der Zentralrat der FDJ.
Das nl, wie es kurz im Volksmund genannt wurde, war ein beliebtes Magazin für Jung und Alt und an den Kiosken und in Zeitungsläden nur schwer zu bekommen. Lediglich 540.000 Exemplare wurden gedruckt. Glücklich war, wer eines der wenigen Abonnements besaß. Inhaltlich widmete sich das nl Themen wie Politik, Freizeit, Musik, Literatur und Film. Beliebt und stets in aller Munde waren die Aufklärungsseiten von Prof. Bormann über Liebe und Sex.
38 Jahre nach Erscheinen des ersten Heftes, im Januar 1992, wurde das neue leben eingestellt.
Der Verlag Pabel Moewig, Rastatt, eine Tochter des Heinrich Bauer Verlages, Hamburg, hatte 1990 den Verlag Junge Welt von der Treuhand erworben und gab das nl zunächst unter dem Namen "neu leben. Das junge Magazin." heraus. Doch die Auflagenzahlen gingen stetig nach unten. (Juli 1990: 300.000, Oktober 90: 199.000, November 90: 160.000) Die bereits produzierte Februarausgabe 1992 erschien nicht mehr.(Als Ersatz erhielten 30.000 Abonnenten plötzlich die Zeitschrift "Coupè".)

Cover - Jugend und Technik 04/1980

Jugend und Technik

Die Zeitschrift Jugend und Technik war ein populärwissenschaftlich technisches Jugendagazin und erschien monatlich im Verlag Junge Welt. Herausgeber war der Zentralrat der FDJ.
Die j+t enthielt Bauplanbeilagen, berichtete über Bauprojekte, gab Bastelhilfen und erklärte naturwissenschaftliches Phänomene.
Aber auch Witze und Rätsel unterhielten den Leser.

Cover - Technikus 08/1979

Technikus

Der Technikus, Magazin für Wissenschaft und Technik erschien von 1963 bis 1990 monatlich und war Nachfolgerin der Zeitschrift "Rakete" (1958–1962), die wiederum Nachfolgerin der Zeitschrift "Schulpost" (1946–1957) war.
Er enthielt haupsächlich naturwissenschaftliche Beiträge, aber auch utopische Kurzgeschichten. Der Technikus glich daher inhaltlich der "Jugend und Technik", war jedoch für ein jüngeres Publikum bestimmt.
Auch der Technikus wurde im Verlag Junge Welt vom Zentralrat der FDJ herausgegeben.

Cover - Schulpost 08/1948

Die Schulpost

Seit Juli 1946 erschien unter Lizenz der Sowjetischen Militärverwaltung im Verlag Volk und Wissen eine zunächst zwölfseitige Zeitschrift für Schüler, mit viel Literatur, Berichten aus aller Welt, naturwissenschaftlichen Beiträgen und sehr sporadisch auch diversen Bildgeschichten. Nach der Gründung der DDR wurde der Zentralrat der FDJ zum Herausgeber und der Verlag Junge Welt zum Verleger. Das Blatt wurde umfangreicher und etwas bunter, aber auch wesentlich literaturlastiger.
Mit dem Erscheinen der "FRÖSI" 1953 übernahm diese den Unterhaltungspart, und Die Schulpost verstärkte ihre literarisch-naturwissenschaftliche Ausrichtung.
1958 wurde Die Schulpost in die Zeitschrift "Rakete" umgewandelt.

Rakete

Zum Jahreswechsel 1957/58 wurde in einem nahezu nahtlosen Übergang aus der seit einem Jahr in kleinerem Format erscheinenden "Schulpost" die Zeitschrift Rakete. Der naturwissenschaftliche Teil hatte darin heftig zugenommen, während weniger allgemeine Unterhaltung, Literatur etc. Platz fand. Nach fünf Jahren regelmäßigen monatlichen Erscheinens (mit einer sommerlichen Doppelnummer 7/8) wurde das Blatt letztmalig einer Veränderung unterzogen und hieß ab 1963 bis zum Ende der DDR "Technikus".

Der Junge Pionier

Von 1949 bis 1958 erschien das auf Pioniere zugeschnittene und von der Pionierorganisation "Ernst Thälmann" herausgegebene zeitungsartige Wochenblatt Der Junge Pionier. Sie war der Nachfolger der seit Mai 1948 erscheinenden Zeitschrift "Unsere Zeitung".
Aus Der Junge Pionier ging 1958 die "Trommel" hervor.

Unser Robinson

Der Kinderbuchverlag der DDR gab in den ersten Jahren seines Bestehens, von 1957 bis 1960, ein kleines, 16seitiges Magazin heraus, in dem für die Bücher des Verlages Werbung gemacht und Auszüge abgedruckt wurden. Fred Rodrian, Autor des "Wolkenschafs", war Chefredakteur, viele andere erfolgreiche DDR-Kinderbuchautoren schrieben Beiträge, die teilweise sehr politisch oder propagandistisch waren.

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