Illustrierte / Magazine

Cover - Eulenspiegel 17/1977

Eulenspiegel

Die Eule erschien das erste Mal 1946 (bis 1954 noch unter dem Namen “Frischer Wind”) und gehört zu den wenigen DDR-Zeitschriften, die die Wende überstanden haben. Der Eulenspiegel war das einzige öffentliche Forum, in dem in der DDR Satire stattfand, Kritik zwischen den Zeilen möglich war und Karikaturisten sich ausleben konnten.
Vor der Wende erreichte das Blatt eine durchschnittliche Druckauflage von etwa 492.000 Exemplaren. Ab 1990 erscheint der Eulenspiegel im Eigenverlag der Eulenspiegel GmbH, Berlin und erreicht heute eine verkaufte Auflage von cirka 125.000 Exemplaren.

Homepage Eulenspiegel

Cover - NBI 36/1989

NBI

Die Neue Berliner Illustrierte - NBI ging aus der “Berliner Zeitung” hervor und gab einen unterhaltsamen Querschnitt durch den Alltag der DDR. Politische Berichte, Informationen über ferne Länder, in die zu reisen eher schwierig war, Fortsetzungsromane, Heimwerkertips, Gesundheitsratgeber, Sportlerposter, und natürlich seit 1972 eine Seite für Kinder mit dem von Willy Moese gezeichneten Affen NUK (kurz für NBI - unsere Kinderseite) als Maskottchen.
Die NBI erschien wöchentlich und kostete in den 80er Jahren 60 Pfennig. Sie war eine viel gelesene Zeitschrift und mit ihrer Auflage von unzureichenden 726.000 Exemplaren gefragte Bückware.

Cover - Freie Welt 17/1989

Freie Welt

Die Freie Welt war neben "NBI" und "Für Dich" die dritte großformatige DDR-Illustrierte. Sie erschien von 1954 bis 1991, zunächst im Verlag Kultur und Fortschritt, Berlin, ab 1964 im Berliner Verlag. Die Erscheinungsweise war 1954/55 halbmonatlich, 1956-1977 wöchentlich und ab der Nummer 41/1977 schließlich 14-tägig.
Die Freie Welt berichtete über Kultur und Alltagsleben in der DDR, war aber auch mit der "Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft (DSF)" als Herausgeber, die mit der meisten politischen Propaganda.
Der Verkaufspreis lag in den 70er Jahren bei 50 Pfennig und in den 80er Jahren bei 80 Pfennig.

Cover - Guter Rat 3/1972, 3/1988

Guter Rat

Guter Rat wurde 1945 in Leipzig gegründet und gehört zu den wenigen DDR-Zeitschriften, die den Schritt in den Westen geschafft haben.
Über 40 Jahre lang stand die sozialistische Verbraucherzeitschrift ihren Leser mit Improvisations- und Basteltipps zur Seite. Den Erfolg verdankt das Heft seinen Bauanleitungen und Rezepten, Warentests, Rechtstipps und der Verbraucherberatung.
Vor der Wende hatte der Gute Rat eine durchschnittliche Auflage von etwa 768.500 gedruckten Exemplaren und war nur schwer zu bekommen. Heute erscheint Guter Rat monatlich beim Burda-Verlag in München und ist mit einer Auflage von knapp 300.000 Exemplaren Marktführer unter den Wirtschaftszeitschriften in Ost- und Westdeutschland.

Homepage Guter Rat

Sibylle

Die Gründung der Sibylle 1956 fiel in die Folgezeit des "Neuen Kurses" nach Stalins Tod 1953. Sie erschien monatlich im A4 Format als Zeitschrift für Mode und Kultur beim Verlag für die Frau (Leipzig) und war ausgesprochen beliebt. Mit einer durchschnittlichen Auflage von 200.000 Exemplaren konnte der Bedarf bei weitem nicht gedeckt werden. Auch die Sibylle gehörte zur sogenannten Bückware.
1994 erwarben 4 Sibylle - Redakteurinnen die Rechte an der Zeitschrift und gaben diese bis zu ihrer Einstellung im Februar 1995 im Eigenverlag heraus.

FF-Dabei

Im Oktober 1959 ging die FF-Dabei (Funk und Fernsehen der DDR) aus der Zeitschrift "Unser Rundfunk" hervor. In den 60er Jahren hieß die Zeitschrift noch FF, später wurde der Name auf FF-Dabei erweitert. Die Progammillustrierte der DDR beinhaltete neben dem Fernseh- und Radioprogramm auch aktuelle Unterhaltungsthemen. Sie erschien wöchentlich und kostete anfangs in schwarzweißer Aufmachung 30 Pfennig, in den 70er Jahren - nun in farbiger Gestaltung - 50 Pfennig.
Im Jahr 1989 erreichte die FF-Dabei eine Auflage von 1.5 Millionen Exemplaren und war damit auflagenstärkste Illustrierte der DDR.

Gruner+Jahr (Hamburg) übernimmt im Juli 1990 die FF-Dabei vom Berliner Verlag. (Gemeinsam mit "Das Magazin") Im November 1993 verkauft Gruner+Jahr die FF an den Deutschen Supplement Verlag (Nürnberg).
Bis1996 blieb die FF-Dabei eigenständig, seitdem existiert sie nur noch als Beilage der Zeitschrift TV-Today für Abonnenten in den neuen Bundesländern.

Für Dich

Für Dich - Die Illustrierte für die Frau war eine Wochenzeitschrift für Frauen, die seit 1962 erschien. Sie hatte eine durchschnittliche Auflagenzahl von 926.000 Heften

Cover - Das Magazin 7/1987

Das Magazin

Das Magazin wurde bereits 1924 gegründet und ist damit eine der ältesten, noch erscheinenden Zeitschriften Deutschlands. 1941 zunächst eingestellt, erlebte es erst nach dem Volksaufstand vom 17.Juni 1953 seine Wiedergeburt beim Berliner Verlag. Es erschien fortan monatlich und bot inhaltlich einen Mix aus Reiseberichten, Mode, Erzählungen, Rätseln und etwas Erotik Die Januarausgabe 1954 enthielt die erste der berühmten Aktfotografien Günter Rösslers.
Kurz vor dem Mauerfall erschien das Heft mit einer Druckauflage von 568.500 Exemplaren.
Zu DDR-Zeiten sehr begehrt und schwer zu bekommen, erfreut sich Das Magazin, als eine der wenigen die Wende überlebenden Zeitschriften, zumindest im Osten noch immer ausreichender Beliebtheit.

1990 übernimmt Gruner+Jahr den Berliner Verlag und damit auch Das Magazin. Doch die Auflage sank, dass neue Konzept des Hauses kam bei den Lesern nicht an - das Heft war wenig erfolgreich. 1992 verkauft Gruner+Jahr die Zeitschrift an die neugegründete "Das Magazin-Verlagsgesellschaft". Diese musste Ende 2002 Insolvenz anmelden. Die Neue Odersche Agentur, kurz NO-Agentur (Frankfurt a.Oder) kaufte Das Magazin. Im September 2002 ging die Zeitschrift in den Besitz des Seitenstraßenverlages (Berlin) über, der speziell für diesen Zweck neu gegründet wurde. Die gedruckte Auflage beträgt etwa 50.000 Exemplare.

Cover - Practic 3/1979

Practic

Einmal im Ouartal erschien die Practic - Das Magazin der Selbstbautechnik. Die Zeitschrift war für den ambitionierten Bastler unter den DDR-Bürgern gedacht. Und gebastelt wurde in der DDR ja bekanntlich immer, denn in Zeiten sozialistischer Mangelwirtschaft fehlte viel und es gab wenig.
So waren in der Practic u.a. Bastelanleitungen zum billigen und zweckmäßigen Selbstbau von Lampenschirmen zu finden oder es wurde erklärt wie man selbst ein Musik-Rack für seine RFT-HIFI-Anlage baut oder Lichteffekte für die Disco realisiert.
Im Heft 3/1981 wurde sogar ein Lösungsweg zum in den 80ern auch in der DDR sehr beliebten Zauberwürfel gezeigt.

Titelstory von Heft 2/1984 - "Wasserwandern auf neue Art - Schwimmskier, mit denen man übers Wasser laufen kann"

Cover - Armeerundschau 12/1985

Armeerundschau (ar)

Die Armeerundschau war ein Soldatenmagazin und wurde vom Militärverlag der DDR monatlich herausgegeben. Sie erschien von 1956 bis 1990.

Sputnik

Der Sputnik war eine sowjetische Hochglanz-Zeitschrift im A5-Format, die seit 1967 publiziert wurde. Sie wurde von der Presseagentur Nowosti in russisch, deutsch, englisch, französisch, spanisch, tschechisch und ungarisch vertrieben.
Sie war dem DDR-“Magazin” ähnlich und zeichnete sich durch eine vielfältige Berichterstattung aus. Sie bot kulturelle Themen ebenso wie Reisebeschreibungen oder Tips für den Alltag. Aber auch politische Artikel waren enthalten. Diese waren wie in der DDR propagandistisch gestaltet.
Der Sputnik war bei den Lesern der DDR sehr begehrt, aber leider schwer erhältlich. Die Beschaffungsprobleme waren die gleichen wie beim “Magazin”. Wer ein Abonnement bei der Post erhielt, zählte zu den wenigen Lesern, die ohne ständige Nachfrage oder Bestechung der Kioskbesitzer regelmäßig die Zeitschrift erhielten. Zu Beginn der 80er Jahre zählte der Sputnik eine Million Exemplare, von denen 180.000 in deutsch erschienen.

Cover - Der Neuerer 1/1967

Der Neuerer

Die Zeitschrift für Erfindungs- und Vorschlagwesen wurde vom Amt für Erfindungs- und Patentwesen der DDR herausgegeben und erschien monatlich im Verlag Die Wirtschaft, Berlin.
Vom ersten Jahrgang 1952 bis zum 13. Jahrgang 1964 war die Zeitschrift noch unter dem Titel "Erfindungs- und Vorschlagwesen" im Deutschen Zentralverlag, Berlin, erschienen, als Der Neuerer firmierte sie dann ab dem 14. Jahrgang 1965 und wurde im 39. Jahrgang mit der Nr. 4/1990 eingestellt.
Die Zeitschrift war integraler Bestandteil der sogenannten »Neuererbewegung«, in der Arbeiter, Bauern und Angestellte permanent dazu aufgefordert wurden, Verbesserungsvorschläge, die zu einer höheren Produktivität an ihrem Arbeitsplatz führen sollten, einzureichen. Diese Verbesserungsvorschläge, die bis zu Erfindungen und Patenten gehen konnten, wurden großzügig prämiert und waren Teil des sozialistischen Wettbewerbs, den die Brigaden untereinander führten.
Die Zeitschrift enthielt somit vor allem Erfahrungsberichte aus der Neuererbewegung und machte mit rechtlichen und organisatorischen Problemen im Erfindungs- und Patentwesen vertraut.

Die Weltbühne

Die Weltbühne wurde 1905 gegründet und erschien beim Verlag der Weltbühne GmbH. 1927 wurde Carl von Ossietzky Chefredakteur der Zeitschrift. In der DDR galt Die Weltbühne als "Spielwiese der Intellektuellen" (Helmuth Reinhardt in "Zwischen Mosaik und Einheit. Zeitschriften in der DDR")
In den 80er Jahren hatte Die Weltbühne eine Auflage von etwa 31.600 Exemplaren. Vor ihrer Einstellung Ende 1993 waren es noch 14.000 - 15.000.

Cover - Wochenpost 11/1982

Wochenpost

Wie auch das Magazin war die Wochenpost ein Kind der "Zuckerbrotstrategie" nach dem 1953er Aufstand. Ihre erste Ausgabe erschien zu Weihnachten 1953, ab Januar 1954 gab es sie wöchentlich, zunächst mit 24, später mit 48 Seiten. Sie beinhaltete Themen wie Innen-, Wirtschafts-, Außen- und Kulturpolitik ebenso wie Sport, Unterhaltung, Rätsel, Humor, Ratschläge, Literatur, Philosophie und Geschichte.
Wenngleich auf der politischen Linie der DDR-Staatsführung, geht sie zumindest in den ersten Jahren noch kritisch mit den Mangelerscheinungen des Systems um. Sie bleibt über die Zeit ihres Bestehens ein begehrtes und stets schnell ausverkauftes Blatt.

Bei ihrer Gründung hatte die Wochenpost eine festgelegte Auflage von 800.000 Exemplaren. Ab den 70er Jahren bis zum Ende der DDR stieg diese auf 1.25 Millionen Exemplare an.1995 kauft der Inhaber der Verlage Volk und Welt, Berlin, und Luchterhand, München, 75 Prozent der Wochenpost-Anteile, die restlichen 25 Prozent verkauft Gruner+Jahr, Hamburg, Ende 1996 an die Woche. Die Wochenpost ist heute nicht mehr erhältlich.

Illustrierte Rundschau

Die Illustrierte Rundschau - Halbmonatliche Illustrierte Zeitschrift erschien im Verlag "Tägliche Rundschau Berlin" von Juni 1946 bis Oktober 1954 (1.-9. Jahrgang). Neben einer Jahrgangs- erfolgte parallel auch eine durchgängige Zählung: insgesamt erschienen 202 Ausgaben.

Von der inhaltlichen Ausrichtung her kann man die Illustrierte Rundschau als eine Vorläuferin der Illustrierten "Freie Welt" ansehen. Ihre Hauptaufgabe war es, den Deutschen in der sowjetischen Besatzungszone und später in der DDR das Leben in der Sowjetunion und den damals noch als "Volksdemokratien" bezeichneten späteren sozialistischen Bruderländern in Bildreportagen näher zu bringen. Folgerichtig empfahl die Redaktion bei Einstellung der Illustrierten im Oktober 1954 ihren Lesern, in Zukunft die "Freie Welt" zu abonnieren.

Weitere Zeitungen:
  • Pramo (Modezeitschrift mit Strick- und Schnittmustern)
  • Modische Maschen
  • Urania (populärwissenschaftliches Magazin)
  • Troll (Rätselzeitung)
  • Zeit im Bild
  • Horizont
  • Sonntag (Organ des Kulturbundes (KB), wöchentlich herausgegeben)
  • Natur und Heimat (Monatl. Zeitschrift, vom Kulturbund der DDR herausgegeben)
  • Illustrierte / Magazine
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